Pläne für neues Bergwerk im Erzgebirge: Unternehmen will nächste Hürde nehmen

07.02.2023 | Die SME AG hat eine bergrechtliche Bewilligung für den Abbau von Rohstoffen bei Geyer beantragt. Ihr Ziel ist, wieder Bergbau in der Region zu betreiben. Nicht der einzige Standort, an dem das angestrebt wird.

Ihr Ziel ist, wieder Bergbau in der Region zu betreiben. Nicht der einzige Standort, an dem das angestrebt wird.

Geyer. Egal ob Fernseher, Computer oder Smartphone: In vielen technischen Geräten steckt Zinn. Als Lötzinn wird es etwa für Leiterplatten benötigt. Doch auch in der Chemieindustrie ist es gefragt. Das Metall ist einer jener Rohstoffe, die die Saxony Minerals & Ex loration AG (SME) im Gebiet bei Geyer wieder abbauen möchte. Für eine Rückkehr des Bergbaus dort geht das Unternehmen mit Sitz in Halsbrücke bei Freiber nun den nächsten Schritt.

Orte können Stellungnahmen abgeben: Wie Geyer zu dem Projekt steht

In einem komplexen Verfahren hat die SME AG beim Sächsischen Oberbergamt einen Antrag auf Erteilung einer Bewilligung zur Gewinnung bergfreier Rohstoffe im Gebiet "Geyer-Südwest" gestellt. Das bestätigt Oberberghauptmann Bernhard Cramer, der Leiter des Oberbergamts. Zurzeit haben etwa Kommunen, aber auch Behörden und Verbände die Möglichkeit, Stellung zu dem Projekt zu nehmen. Der Stadtrat Geyer hat die Pläne für ein neues Bergwerk zuletzt grundsätzlich befürwortet, aber zugleich auf ein Problem hingewiesen. So soll in den weiteren Planungsschritten unbedingt die derzeitige Überlastung in Sachen Verkehr in der Stadt berücksichtigt und die Planung einer Ortsumgehung vorangetrieben werden. Täglich durchqueren Tausende Fahrzeuge die Stadt in Richtung Autobahn 72 oder zurück.

Wie sich diese Situation nach einer möglichen Rückkehr des Bergbaus entwickeln würde, das lässt sich laut Klaus Grund, Vorstand Bergbau und Technologie bei der SME AG, noch nicht sagen. "Das Thema Verkehr wird im Genehmigungsverfahren eine eigene Rolle spielen", erklärt er. Die Pläne des Unternehmens sehen vor, im Gebiet bei Geyer, das sich unter anderem in Richtung Elterlein erstreckt, vor allem Zinn, Zink, Indium und Gallium abzubauen - und das in etwa 300 Metern Tiefe. Wird das genehmigt, würde dafür laut Grund ein geneigter Stollen angelegt, um über eine Rampe einfahren zu können. Ein zusätzlicher Schacht wäre etwa als Fluchtweg notwendig. "Wir sind aber noch am Anfang des Projektes", erklärt er. Das betreffe auch den konkreten Standort einer Halde. "Wo diese genau liegen kann, das muss erst eine Umweltverträglichkeitsprüfung zeigen", so der Markscheider. Außerdem müssten dafür Gespräche mit Grundstückseigentümern geführt werden.

Zurzeit geht es um eine Art "Lizenz": Was müsste danach noch folgen?

Doch das ist Zukunftsmusik, zunächst läuft das aktuelle Antragsverfahren beim Sächsischen Oberbergamt. Es geht um die Erteilung einer bergrechtlichen Bewilligung. Das würde der Vergabe einer "Lizenz" entsprechen, "mit der ein Bergbauunternehmen das Recht zur Gewinnung erhält", so Abteilungsleiter Tobias Dressler. Sollte es eine Bewilligung geben, wäre das aber nur ein weiterer Schritt. Dressler: "Für die technische Umsetzung, das heißt die Errichtung, den Betrieb und die spätere Wiedernutzbarmachung eines Bergbaubetriebes ist dann ein umfangreicher Rahmenbetriebs lan zu erstellen." Dieser sei abhängig von den Umweltauswirkungen des Vorhabens gegebenenfalls in einem bergrechtlichen Planfeststellungsverfahren zuzulassen. Erfahrungsgemäß seien für das Erstellen der Planungsunterlagen und das Zulassungsverfahren mindestens zwei bis drei Jahre anzusetzen.

Verfahren für neues Bergwerk bei Pöhla weiter fortgeschritten

Die Bergbau-Pläne bei Geyer sind indes nicht die einzigen, die die SME AG im Erzgebirge verfolgt. Für eine Anlage bei Pöhla ist das Verfahren schon weiter, laut Klaus Grund wird 2023 mit dem Planfeststellungsbeschluss dafür gerechnet. Erst danach könnten laut dem Vorstand weitere technischbaulichen Dinge vorbereitet werden. Um wichtige Abläufe etwa für die Wasserbehandlung sowie Aufbereitungsprozesse zu klären, hatte die SME AG bei Pöhla auch zeitweise einen Erkundungsschacht und in Mittweida eine Pilotaufbereitungsanlage betrieben. Beide ruhen zurzeit. Geplant ist aber, dass die Aufbereitung für alle Bergbau-Standorte im Erzgebirge später auf dem Gelände in Mittweida erfolgt. "Der Zerkleinerungsprozess bis zur Röntgensortierung würde jedoch im jeweiligen Bergwerk ablaufen", so SME-Vorstand Grund.

Rohstoff-Gewinnung: Dritter Standort im Erzgebirge für SME AG von Interesse

All das wäre mit erheblichen Investitionen verbunden. So werde für den Standort bei Geyer mit einem höheren zweistelligen Millionenbetrag gerechnet. Was Sicherheitsaspekte betrifft, erklärt er: "Bergbau funktioniert heute nicht mehr wie vor 50 oder 100 Jahren." Es gebe viel mehr Kontrollen und technische Überwachungen - etwa was das Ab- oder das Grundwasser betrifft. Die SME AG verfolgt noch an einem weiteren Standort im Erz ebir e Pläne, erneut Bergbau zu betreiben. Für ein separates Gebiet bei Elterlein gebe es ebenso eine Erkundungserlaubnis. "Wenn die Ergebnisse vorliegen, wollen wir die nächsten Schritte veranlassen", so Grund. Das bedeutet, dass auch dafür eine bergrechtliche Bewilligung beantragt werden soll.

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Quelle: © Copyright Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG, Erschienen am 07.02.2023 - Von Annett Honscha
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Über die SME AG


Saxony Minerals & Exploration AG - SME AG ist ein Privatunternehmen, welches die Bergbewilligung zur Gewinnung der bergfreien Bodenschätze Wolfram, Zinn, Indium und anderen Metallen erhalten hat.

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